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Jakobsweg Mosel-Camino — Teil2

Etappe 5: Traben-Trarbach – Monzel

Diesmal eine kleine Tour, nur 17km, ich geniesse es. Ich frühstücke noch gemütlich in der Pilgerherberge, dann gehts los. Heute kann ich mir mehr Zeit nehmen. Und so mache ich mehrere Pausen, das tut gut. Bernkastel-Kues liegt auf dem Weg und das Schloss Lieser. In Osann-Monzel bekomme ich ein Quartier bei einer sehr netten älteren Frau.

Etappe 6: Monzel – Klüsserath

Wieder eine gemütliche Etappe, nur 18km. Ich komme durch den Marienwallfahrtsort Eberhards-Klausen. Dort gibts auch eine Pilgerherberge und ein Kloster. In Klüsserath ist die Quartiersuche schwierig, aber ich finde dann doch ein Zimmer bei der Frau des Bürgermeisters. Hier ist Anglerfest, es gibt frischen Fisch. Ich als Vegetarier esse Pizza und Salat und habe ein gutes Gespräch mit einem Pärchen aus Köln, die hier Gleitschirmfliegen anbieten.

Etappe 7: Klüsserath – Schweich

Eine kleine Etappe, nur 15km. Es geht viel durch Weinberge und man wandert auf der Höhe wieder. In Schweich ist es noch schwieriger, ein Quartier zu finden. Zum Glück verkauft mir eine Pension ein Doppelzimmer zum Preis eines Einzelzimmers.

Etappe 8: Schweich – Trier

Letzte Etappe aber 21km heute. Und ich muss schon 15 Uhr in Trier sein, denn dann fährt mein Fernbus, ich fahre wieder mit Nachtbus diesmal über Leverkusen bis Dresden.

So heissts um halb 6 aufstehen, diesmal ohne Frühstück los. Und als ich los gehen will, regnet es, und es regnet sich ein. Da sollte es doch so sein, dass ich das Equipment für Regen am letzten Tag noch testen kann, ich muss die ganze Zeit bis Trier im Regen laufen. Das ist wirklich hart und ich merke, dass mir da doch noch einiges an Ausrüstung fehlt. Aber ich schaffe es und bin stolz.

GESCHAFFT Koblenz bis Trier.

Fazit

Ich habe die Zeit auf dem Weg vergessen. Die meiste Zeit war ich alleine unterwegs, der Weg ging durch Weinberge, Wald, auf den Höhen, man hatte wunderbare Ausblicke. Und ich hätte noch lange so weiter wandern können. Die Gedanken sind abgeschalten, Probleme sind so weit weg, man verbindet sich mit der Natur. Irgendwann taucht man wieder ein in die Zivilisation, jedesmal anders. Man trifft interessante Leute, aber vorallem kommt man bei sich selbst an. Ich weiss jetzt um so mehr, dass es für alles eine Lösung gibt, man muss nur den ersten Schritt gehen. Manchmal findet man die Lösung auf dem Weg oder es geschehen Dinge, die alles erleichtern.

Man geht minimalistisch und stellt fest, dass man weniger Dinge braucht, als man glaubt. Auch zu Hause wirkt das noch nach.

Und man geht über seine Grenzen, denn das Wandern mit Gepäck ist doch anstrengender als man gewohnt ist.
Ich weiss jetzt noch mehr, dass ich alles schaffen kann, wenn ich es nur will und den ersten Schritt gehe.

Natürlich hätte ich auch Wünsche:
Es müsste mehr Pilgerherbergen auf dem Weg geben, denn ich bin auch mit Matratzenlager zufrieden, es muss kein Luxuszimmer sein. Leider habe ich nur in einer echten Pilgerherberge geschlafen, die alte Lateinschule in Traben. Es gibt noch die Eberhardsklause, aber sonst nur Privatzimmer, die man normalerweise vorher buchen muss. Sonst wirds teuer. Als Pilger möchte ich mir aber Zeit nehmen und weiss normalerweise nicht, in welchem Ort ich am nächsten Tag bin. Vielleicht mache ich auch mal eine Tag Pause. Man müsste spontan in den Pilgerherbergen unterkommen können.

Ansonsten ists eine sehr schöne Gegend, unbedingt zum Wandern zu empfehlen. Jederzeit wieder.

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