Erlebt am 8. Oktober 2017 –
Gepackt hatten wir am Abend, so kanns nach dem Frühstück gleich los gehen. Wir müssen mit Gepäck zum Bahnhof laufen, das sind 3km in leichtem Nieselregen. Der Zug nach Bukarest fährt 13 Uhr, aber wir müssen noch Fahrkarten kaufen. Das ist mir per Inernet leider nicht gelungen. War bestimmt gut so, denn ich kann die Fahrkarten nicht ausdrucken und weiss nicht, welche Belege im Zug anerkannt werden. Vielleicht ist ein Handyticket nicht möglich? Das konnten mir auch die Vermieter nicht sagen. Und ich hoffe, dass die Kinder nicht voll bezahlen müssen. Also beginnt das Abenteuer Zug in Rumänien. Am Schalter spricht die Angestellte natürlich kein englisch. Ich kann mich irgendwie verständlich machen, aber die Kinder müssen Erwachsenenpreis bezahlen, da sie keinen rumänischen Schülerausweis haben oder so, ich verstehe es nicht. So kostet die Fahrt nach Brasov über Bukarest 300 Lei, umgerechnet ca. 70 Euro für uns alle.
Auf dem Bahnhof Constanza treffen wir ein junges Pärchen, sie couchsurfen auch und wollen mit wenig Geld über Bulgarien in die Türkei. Und es stellt sich heraus, dass sie auch aus Sachsen sind. Und schon wieder trennen sich unsere Wege.
Der Zug ist modern und kommt pünktlich. Eine Fahrkarte ist gleichzeitig Platzkarte. Bis Bukarest fahren wir 2 Stunden. Neben uns Reisende aus der Schweiz, die Zeit vergeht wie im Fluge.
In Bukarest haben wir 1 1/2 Stunden Aufenthalt. Der Bahnhof ist zugig und kalt. Aber wieder kann man beim Bäcker preiswerte Leckereien kaufen.
In Brasov kommen wir dann erst 19.30 an, es ist schon dunkel. Aber haben wir keine genaue Adresse von Jeremy. Wir müssen nach Harman – Honigberg, da fahren Busse. Jeremy will uns dann von der Station abholen. Nun durch fragen, nur wenige können englisch und diese wissen dann nichts vom Bus nach Harman. Endlich finden wir eine Frau, die auch mit dem Bus fährt. Irgendwie läuft die Verständigung. Fahrscheine gibts dann beim Busfahrer, der Bus ist eine Art Minibus und der ist proppevoll. Wir ecken mit unseren Rucksäcken überall an. Dann aussteigen, wir wissen nicht genau, ob es richtig ist, wir sind aber in Harman, das habe ich mit Google Navigation verfolgt. Und dann stehen wir im Dunkeln in einer unbekannten Stadt und warten auf Jeremy, von dem wir keine Adressse wissen, das ist schon verrückt. Wir versuchen ihn anzurufen, aber keiner geht ran, ich beginne schon zu zweifeln. .. aber da kommt ein Auto auf uns zu, es ist Jeremy. Wir waren doch tatsächlich an der falschen Station ausgestiegen und er hatte an der anderen auf uns gewartet – erstmal Erleichterung.
Und dann das Haus – riesig und, vom Feinsten. Mariana zeigte uns voller Stolz alle Räume. Sie hat alles mit Liebe eingerichtet und dekoriert. Planung und der Bau dauerten 15 Jahre und nun sind sie beide aus Californien komplett hierher gezogen. Keine leichte Entscheidung. Mariana ist wieder in ihrem Heimatland, aber Jeremy vermisst schon Californien.
Noch Abendbrot, dann erzählen wir noch lange. Ist doch ein langer Tag geworden.
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